Lebendig vor Ort

Ein Besuch von Edeltraud Strugholtz in Aachen gab Anlass, zu einem spontanen Treffen in die Obermühle einzuladen. 17 Freunde stellten sich ein und wir hatten einen guten, spontanen Austausch. Ein evangelischer Freund sagte sinngemäß: „Wir evangelischen Christen sind es gewohnt, über die Heilige Schrift zu sprechen und zu diskutieren. Bei euch habe ich gelernt, dass ich sie auch leben kann.“

Edeltraud erzählte lebendig von ihren reichen Jahren in der demokratischen Republik Kongo. In der Hauptstadt Kinshasa hat sie mit vielen Mitstreitern im Projekt „Petite Flamme“ einige Schulen für die ganz armen Kinder aufgebaut. Solche Einblicke in ein vom unendlichen Bürgerkrieg zerrütteten Land sind ein besonderes Geschenk. Beeindruckend war auch zu erleben, wie tief Edeltrauds Liebe zu diesen Menschen ist.

Begleitet von einer kleinen Ukulele haben wir dann noch viele Lieder gesungen und sind schließlich froh und gestärkt wieder auseinandergegangen.


Angeregt von diesem lebendigen Austausch möchten wir Euch auf eine Initiative der Neuen Familien zur Übernahme einer Patenschaft hinweisen.

Aufatmen und Ausschau halten: Sich vom Heiligen Geist durchwehen lassen

„Atme in uns, Heiliger Geist, brenne in uns, Heiliger Geist, wirke in uns, Heiliger Geist,    Atem Gottes, komm! Komm, du Geist, durchdringe uns, komm, du Geist, kehr bei uns ein. Komm, du Geist, belebe uns, wir ersehnen dich.“

Nach vielen positiven Echos auf die geistlichen Tage in Gemeinschaft und mit Erholung auf der Insel Föhr im Frühjahr und Dezember 2023 lud Pastor Hubertus Böttcher vom 14. – 21.05.2024 wieder nach Föhr ein und 18 Personen von nah und fern folgten dieser Einladung. 

Die Insel Föhr ist die zweitgrößte der nordfriesischen Inseln. Die hübschen Dörfer mit Reetdächern  und der 15 km lange Sandstrand sowie die Promenade laden zu erholsamen Wanderungen und Radtouren bei täglichem Sonnenschein ein.

Jeden Morgen waren wir zum Gottesdienst mit Predigtimpuls eingeladen und um 17 Uhr trafen wir uns wieder zum Austausch im Pfarrzentrum. Abends war noch die Möglichkeit, einen Film zu gucken wie „Die zwei Päpste“. Ein Höhepunkt war sicher der große Pfingstgottesdienst, bei dem die Lesung in fünf Sprachen vorgetragen wurde.

Das herzliche Miteinander und die herrliche Umgebung haben uns an Leib und Seele neuen Atem geschenkt. Dankbar kehrten wir zurück.

Elke Dirszus, Doris Spitzer, Gudrun Maxelon

Einkehrtag der Fokolarinnen und Fokolare

In unseren Breitengraden wird im allgemeinen der 1.Mai als „Tag der Arbeit“ bezeichnet.

Für uns Kölner und Solinger Fokolare stand er als gemeinsamer gelb-grün geprägter Einkehrtag auf dem Plan.

Bei strahlendem Sonnenschein machten wir uns auf den Weg ins Mariapolizentrum „Frieden“ in Solingen. Die Wiedersehensfreude war gross und erfrischt durch Kaffee u.a. widmeten wir die kommende Stunde dem Thema unseres Seins vor Gott  („Wandle vor mir und sei ganz“), der Erfahrung von Maria von Magdala im Ostergeschehen  (Verkündigung), und eines tiefen persönlichen Erfahrungsaustausches, der sich in spontanen Gruppierungen bei Mittagessen,

Wanderung durch die Solinger Natur, Spielen, Ausruhen je nach Bedarf durchaus fortsetzte.

Dank von Tobias Häner, einem Fokolarpriester, konnten wir auch einen gemeinsamen Gottesdienst feiern und den Tag mit einem Friedensgebet beschliessen.

Der allgemeine Tenor des Tages wurde als „große Tiefe, Bestärkung und gleichzeitig Leichtigkeit“ bezeichnet und es war sicherlich nicht das letzte Mal, dass wir unseren Einkehrtag in dieser Runde lebten.

Illes und Michael

Einladung zum Tag der Familie

Zentrum Frieden, Wupperstr. 120, 42651 Solingen
16.06.2024 von 10:00 Uhr bis 16:00 Uhr

Wir freuen uns auf einen Tag der Begegnung mit der Möglichkeit spielerisch Gemeinschaft zu erleben und bei Gesprächen Beziehungen zu pflegen oder neu zu knüpfen. Für Erwachsene fällt eine Tagungsgebühr von 10 Euro an. Für das Mittagessen bitten wir Euch um Eure Mithilfe, damit wir alle zusammen ein Mitbringbuffet genießen können.

Damit wir ein wenig planen können, meldet Euch bitte hier an.

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Boolos – ein junger Mann aus Gaza erzählt seine Geschichte

Boolos’ Brief an die Welt:

Einige Monate sind vergangen, und das Gefühl des Verlassenseins und der Nicht-Existenz wird von Tag zu Tag stärker. Dieses Gefühl hat mich bis zu dem Moment verzehrt, in dem Sie meine einfachen Worte lesen. Ich spürte einen Hoffnungsschimmer, etwas Glück zu finden, auch wenn es nicht ausreichte, um das Feuer zu löschen, das in mir wütete.

Boolos Swailem (Mitte), ein 25-jähriger Universitätsabsolvent der zahnmedizinischen Fakultät.

Der Ehrgeiz hat mich seit meiner Kindheit verfolgt, und die Träume, die ich hatte und immer noch habe, sind Ziele, die erreicht werden müssen. Ich lebte mit meiner fünfköpfigen Familie in unserer Wohnung im obersten Stockwerk eines der Türme im Viertel Tal Al Hawa in Gaza-Stadt. Von meinem Fenster aus konnte ich immer das Meer in der Ferne sehen. Jetzt hat sich die Situation verschlimmert, die Katastrophe, die den Gazastreifen heimgesucht hat, hat mein lohnendes Leben in einen Haufen Asche und Schutt verwandelt.

Wir suchten Zuflucht in der Kirche der Heiligen Familie, da dies der Ort war, der uns immer beschützt hat. Wir warteten jeden Moment auf die Nachricht, um uns zu vergewissern, dass unser Zuhause noch existierte, bis wir feststellten, dass es in Schutt und Asche lag und alle Erinnerungen an die letzten zwanzig Jahre begraben hatte.

Das wirkliche Leid begann, als meine ältere Schwester eine Beinverletzung erlitt, die zu einem Bruch führte und mehrere Operationen erforderte, die meiste Zeit ohne jegliche medizinische Versorgung, um ihre Gesundheit wiederherzustellen. Hier begann die eigentliche Angst, vor allem in den Köpfen der Kinder meiner Schwester.

Meine Brüder: Amir, ein Wirtschaftsstudent, und Khader, ein angehender Ingenieur, verloren ihre wertvollen Musikinstrumente, die sie ihr ganzes Leben lang begleitet hatten; auch unsere Fotos gingen verloren, keine Erinnerungen mehr, die wir pflegen können, wenn wir uns nach diesem warmen Ort sehnen.

Doch die Hoffnung gab ich nicht auf. Ich arbeitete früher in einem Zahnarztzentrum, das ich als mein zweites Zuhause betrachtete, und hatte dort einige Gegenstände. Ich wartete sehnsüchtig auf den Moment, an dem ich die Klinik erreichen konnte, um meine Sachen aus meinem Zimmer dort zu holen, in der Hoffnung, dass sie mir als Erinnerung an die Vergangenheit dienen würden. Ich hielt mich für schlau, bis ich feststellte, dass auch sie zu Asche geworden waren. Hier wurde mir klar, dass ich alles verloren hatte, und alle Erinnerungen blieben dort, um meine Traurigkeit aus der Ferne zu teilen.

Meine Familie und ich wollten ein neues Leben beginnen und hofften, dies durch einen Umzug ins Ausland zu erreichen.

Wir waren bestürzt, als wir feststellten, dass wir den Gazastreifen nur verlassen können, wenn wir hohe Summen zahlen. Um den Gazastreifen verlassen zu können, muss man in der “Crossing List” registriert sein, damit unsere Namen dort aufgenommen werden, man muss 5500 Dollar pro Person zahlen, um die Ausreisekoordination zu erhalten, teure Flugtickets, um nach Italien zu gelangen, und die Kosten für ein neues Leben und eine neue Ausbildung im Ausland, die wir uns nach dem Verlust von allem definitiv nicht leisten konnten.

Was uns antreibt, ist der Traum von einem glücklichen Leben, und wir hoffen, dass wir durch die Veröffentlichung unserer Geschichte auf dieser Website in der Lage sein werden, unsere Reise zu einem Leben in Frieden anzutreten.

Mit diesem Brief möchte ich Ihnen unsere Situation schildern. Ich danke Ihnen, dass Sie ihn gelesen haben und dass Sie nicht teilnahmslos waren. Meine Liebe und Dankbarkeit gilt all jenen, die dazu beitragen werden, auch wenn sie meine Geschichte teilen.

Ich habe meine Freundin Haedy beauftragt, diese Geschichte auf GoFundMe zu veröffentlichen, da sie die Person ist, der ich wirklich vertraue, und ich bin sicher, dass sie ihr Bestes tun wird, um uns zu helfen.

Dankeschön

Update von Haedy aus Incisa Valdarno am 10.04.2024

Liebe Leute,

es ist mir gelungen, von Boolos zu hören, der mir einige Neuigkeiten geschickt hat, die ich mit euch teilen möchte:

Zunächst einmal danke ich jedem von euch für eure Spenden, dank derer wir das Gefühl haben, dass wir nicht allein gelassen sind, sondern dass unser Überleben für irgendjemanden noch eine Rolle spielt, und das gibt uns so viel Hoffnung.

Es geht uns gut, sozusagen, wir versuchen, unsere Tage damit zu verbringen, uns gegenseitig zu ermutigen, damit wir die ständigen Gedanken, die uns in die schreckliche Depression führen, verdrängen können…

Es ist uns gelungen, humanitäre Hilfe zu bekommen, so dass wir zum Glück für diese Tage Essen und Trinken haben. Die Temperatur steigt und endlich ist die eisige Kälte fast verschwunden.

In der Hoffnung auf ein baldiges Wiedersehen umarmen wir jeden von euch.

Quelle: https://www.gofundme.com/f/a-family-from-gaza-is-looking-for-hope

Collegamento vom 23.03.2024

“Seid eine Familie” heißt es immer im Trailer”, also weltweit eine Vor-Ort-Familie sein ist noch nicht die Mentalität Chiaras/Jesu. Deshalb das Collegamento, in dem diesmal vom Leben unserer Leute im Irak genauso berichtet wird wie von den 170 Fazendas da Esperanza, wo wir uns im Vorfeld gemäß GENFEST-2024 -Motto “gemeinsam kümmern” können. Wie auch bei etlichen anderen Sozial- und gesellschaftlichen Projekten, in denen sich die Fokolar-Freiwilligen,- Familien und Fokolare und Fokolarinnen selbst engagieren.

zum Collegamento

Liest man die Titel, wirkt das Ganze vielleicht nervig-apellativ, herausfordernd. Allerdings war das Arbeitsziel nach den letzten Vollversammlungen ganz klar das “Hinausgehen”, in “die Wunden der anderen”. Und so ist beim Anschauen der einzelnen Beiträge eher das Gute zu spüren, das keinen Lärm macht, sondern aus vielen beherzten Schritten gewachsen ist. Wie Kopräsident Jesus Moran sagt, haben da unsere Leute Themen von Bedürftigkeit in ihrem direkten Umfeld ausgemacht, um nachhaltig und mit ähnlich gesinnten Organisationen… nicht ein Problem zu lösen, sondern… dabei an einer Erfahrung der Geschwisterlichkeit zu bauen, dem Ziel der Bewegung. 

Viel Freude beim Anschauen und frohe Auferstehung in jeder Begegnung

Winfried Baetz-Braunias und das Collegamento-Team